Herr Matthias Hainich von Oberland Arms hat ein interessantes Dokument, basierend auf Daten und Informationen des deutschen Innenministeriums und des Bundeskriminalamts erstellt, in dem die Deliktrelevanz von legal besessenen Schusswaffen genau analysiert wird.
Illertisser Zeitung Mittwoch 7. Dezember
Südwestpresse 07. November 2016, Sonja Fiedler

Foto: Sonja Fiedler
Hubertusmesse: Die Jagdhornbläsergruppe Neu-Ulm Nord spielt auf.
Mit Messe und Festabend in Reutti haben die Jäger im Kreis Neu-Ulm den Hubertustag begangen. „Der Hubertustag ermahnt uns Jäger zu respektvollem Dienst an der Natur und dem uns anvertrautem Wild“, sagte Kreisvorsitzender Christian Liebsch. Schießen dürfe nie zum Selbstzweck oder zum Ausbeuten der Natur verkommen. OB Gerold Noerenberg lobte die „intakte Jägerschaft“ des Kreises. „Es ist ein tolles Hobby, gepaart mit Verantwortung.“ Mehr Vernunft wünschte er sich von Hundebesitzern, die ihre Vierbeiner frei im Wald herumlaufen lassen und Jäger und Wild in Schwierigkeiten brächten. Eindeutig sprach sich der OB gegen eine vorschnelle Verschärfung des Waffengesetzes aus: „Ich bin mir sicher: Sie wissen, was Sie tun.“
In seiner Festrede gab Professor Klaus Stüwe einen historischen Überblick über die Verknüpfung von Politik und Jagd. Heute konkurrierten die Interessen der Jägerschaft mit anderen gesellschaftliche Gruppierungen. „Wir brauchen Verbündete und wir müssen Kompromisse eingehen, müssen uns um eine breite Öffentlichkeit bemühen“, sagte er. Viele gemeinsame Ziele habe man mit Fischern, Förstern, Bauern.
24 Frauen und Männern, welche die Jägerprüfung bestanden haben, wurde der Jägerbrief ausgehändigt. Für außerordentliche Verdienste für das jagdliche Brauchtum erhielten Katrin Geiger, Frank Riggenmann und Wolfgang Metz Ehrenzeichen der Jagdbläser. Das Ehrenzeichen des Bayerischen Jagdverbands in Bronze erhielt Adolf Reul.
Illertisser Zeitung 07. November 2016
Waidmänner im Landkreis blicken auf den Ursprung der Jagd und das Jahr zurück, in dem über 500 Wildschweine erlegt wurden
Als Abschluss ihrer zum zwölften Mal gehaltenen herbstlichen „Wildwochen“ haben die Jäger der Kreisgruppe Neu-Ulm im Bayerischen Jagdverband am Wochenende in der Reuttier Gemeinschaftshalle ihre Hubertusfeier gehalten. Vorausgegangen war dem Fest eine vom Jagdhornbläserkorps mitgestaltete Hubertusmesse in der Pfarrkirche Johannes Baptist in Neu-Ulm. Die Hubertuslegende und die auf ihr fußenden Hubertusfeiern mahnten zum Respekt des Jägers vor Natur und Wild, sagte Christian Liebsch als Vorsitzender der Kreisgruppe, als er die rund 140 versammelten Jäger in Reutti begrüßte. „Wir schießen nicht ohne Maß und Ziel, übertragen vielmehr die Aussage der Legende auf uns und unser Handeln.“
Der Jäger wisse auch genau um seine Verantwortung für die Jagdwaffe. Allerdings fordere die Schwarzwildjagd schon eine ungeheure Passion. Zwar seien im abgelaufenen Jagdjahr im Landkreis 532 Stück Schwarzwild erlegt worden. Die Zahl bedeute aber keineswegs, „dass wir zügellos werden“. Es gehe immer auch darum, Schweinepest und Wildschäden so weit als möglich einzudämmen. Der Grat, auf dem der Jäger sich bewege, sei ohne Frage schmal. „Aber wir wahren unsere Grundwerte und handeln weidgerecht, wenn wir nicht auf die erste und größte Sau feuern sondern auf die richtige.“
Die übliche Hubertusrede hielt diesmal der Jagdfreund und Professor Klaus Stüwe, der an der Katholischen Universität Eichstätt vergleichende Politikwissenschaften lehrt. Einen Rundgang durch Jagd und Politik, die beiden ältesten Tätigkeiten des Menschen, kündigte der Redner an. Tatsächlich setzte er in der Steinzeit an, als Jäger und Sammler sich schon in Gruppen organisieren mussten, um gemeinsam die großen Wildtiere zu erlegen und so die Versorgung der Gruppe mit Nahrung zu gewährleisten. Über den Vorderen Orient, die jagdbegeisterten Pharaonen Ägyptens, die antiken Griechen, die ihrer Jagdgöttin Artemis den größten aller Tempel errichteten, bis hin zu den Römern, bei denen die Jagd schließlich mit dem Abschlachten Tausender Tiere in den Zirkusarenen zum billigen Volksvergnügen verkam. Der Unterschied von Nieder- und Hochwild entwickelte sich im späten Mittelalter, als das Rittertum der Jagd frönte. Rücksichtslose Jagdausübung des Adels provozierte auch die Bauernaufstände im 16. Jahrhundert. Die höfische Parforcejagd war wichtiger Bestandteil politischer Repräsentation der Herrschenden. Die Revolution von 1848 beendete das Jagdprivileg des Adels. Seither sei das Jagdrecht an Grund- und Bodenbesitz gebunden, so stark, dass Eigentümer die Jagd auf ihrem Grundstück untersagen könnten. „Heute“, trug Professor Stüwe vor, „ist die Jagd nicht mehr das Vorrecht der Mächtigen, heute gehen freie Bürger zur Jagd“. Allerdings müssten die Jäger dennoch den Kontakt zur Politik suchen, um nicht in der Flut der Vorschriften und Verbote zu versinken. „Die 60000 Jagdscheininhaber stellen eine Minderheit dar, so dass wir Verbündete unter anderen Naturnutzern brauchen wie Fischer, Landwirte, auch örtliche Politiker.“ Hubertusfeiern wie die in Reutti seien da genau der richtige Weg.
Neu-Ulms Oberbürgermeister Gerold Noerenberg, der zwischen zwei weiteren abendlichen Terminen gerade eben noch für ein Grußwort an die Jäger Zeit fand, betonte den Wert von Hubertusfeiern. Sie gälten als bayerische Traditionen, an denen festgehalten werden müsse. „Eine intakte Jägerschaft ist wichtig, die Hobby mit Verantwortung paart.“ Eine jagdbare Fläche von 880 Hektar in Neu-Ulm führe allerdings auch zu Nutzungskonflikten. Hunde in der freien Natur stellten da schon besondere Probleme dar, meinte Noerenberg. Spontanen Applaus erntete der Oberbürgermeister, als er „mehr Gelassenheit im Waffenrecht“ anmahnte.
Da müsse nicht nach jedem Vorfall immer gleich mit neuen Vorschriften oder Verboten reagiert werden. (grr)
Am 07. Oktober 2016 fand wie bereits in den Jahren zuvor das Hegegemeinschafts - Vergleichsschießen statt. Dabei konnte in den vier Disziplinen „Rehbock – stehend angestrichen“, „Fuchs – sitzend aufgelegt“, „laufender Keiler“ und Fangschuss mit der Kurzwaffe auf Wildscheiben das eigene Können überprüft werden. Gleichzeitig bot sich die Möglichkeit die begehrten BJV Schießnadeln zu erwerben. Die Standgebühr wurde auch diesmal von der Kreisgruppe bezuschusst.
In dieses Jahr konnten wir uns über die Teilnahme von 32 Schützen aus den 4 Hegegemeinschaften freuen. Gewertet wurde neben den besten Einzelschützen auch das Ergebnis der 5 besten Vertreter der Hegegemeinschaften. Die mit den meisten Schützen vertretene Hegegmeinschaft III (13 Schützen) konnte das Beste Ergebnis von 430 Ringen erzielen. Der zweite Platz ging mit 393 Ringen an die Hegegemeinschaft II (6 Schützen), dicht gefolgt von den Schützen der Hegegemeinschaft IV (11 Schützen) mit 385 Ringen. Auf dem vierten Platz konnte sich die mit nur zwei Schützen vertretene Hegegemeinschaft I (167 Ringe) behaupten.
Als bester Einzelschütze an der Langwaffe erwies sich dieses Jahr Martin Haas mit 96 von 100 möglichen Ringen. An der Kurzwaffe gestaltete sich die Bestimmung des besten Einzelschützen zunächst schwierig, da gleich drei Schützen das Maximalergebnis von 90 Ringen für sich verbuchen konnten. Nach mehreren Stechen konnte sich schließlich Thomas Kaspar als bester Einzelschütze Kurzwaffe durchsetzen.
Ein besonderer Dank geht in diesem Jahr an die Fa. Dörr GmbH in Neu-Ulm welche überraschend ein aktuelles Modell ihrer Wildkameras für den besten Einzelschützen am laufenden Keiler stiftete. Auch hier freute sich Martin Haas über den unerwarteten Gewinn. Waidmannsdank auch an die Aufsichten und das Organisationspersonal August Nehmer, Jürgen Schmidt, Timo Laible, Thomas Kaspar, Andreas Hauber und Christina Graf für die Bewirtung.
Für das nächste Jahr hoffen wir wieder zahlreiche Schützen begrüßen zu dürfen. Alle Jäger des Landkreises sind herzlich eingeladen, Ihre Hegegemeinschaft würdig zu vertreten.
Die Ergebnisse im Einzelnen:
HG-Schießen:
1. Platz HG III (Karl-Heinz Dangel (95), Christian Liebsch (93), Stefan Hörnlein (86), Helmut Maier (79), Klaus Holzwarth (77))
2. Platz HG II (Martin Haas (96), Patrick Kastler (82), A. Leplat (75), Jerome Leplat (75), Patrick Haas (65))
3. Platz HG IV (Dieter Maier (80), Thomas Mudrak (79), Andreas Baumgartl (78), Jürgen Kuisl (76), Anton Held (72))
4. Platz HG I (Andreas Heinrich (91), Roland Gans (76))
Einzelschützen Langwaffe:
1. Platz - Martin Haas (96)
2. Platz - Karl-Heinz Dangel (95)
3. Platz - Christian Liebsch (93)
4. Platz - Andreas Heinrich (91)
5. Platz – Stefan Hörnlein (86)
Einzelschützen Kurzwaffe:
1. Platz – Thomas Kaspar (90)
2. Platz – Christian Liebsch (90)
3. Platz – Karl-Heinz Dangel (90)
4. Platz – Thomas Mudrak (89)
5. Platz – Dieter Maier (88)