Hallo,
landauf, landab werden diese Tage die verbliebenen Wiesen unseres Landkreises nach Kitzen abgesucht.
Unsere Jäger waren auch dieses Jahr erfolgreich und haben eine Menge Kitze vor den Mähmaschienen retten können.
Leider können nicht immer alle gerettet werden, daher sind freiwillige Helfer immer willkommen. Ebenso ist die enge Zusammenarbeit mit den Landwirten und Grundstückseigentümer von hoher Bedeutung. Oft kommt es jedoch je nach Wetterlage vor das man nur 1h vor dem Mähen angerufen wird und dann muss man schnell reagieren.


Wie gehen die Jäger vor bei einer Flächensuche in einer hochgewachsenen Wiese ?

Die Jäger und Helfer bilden eine Suchkette und gehen in gleichmässigem Abstand durch die Wiese. Hunde sind auch gerne gesehen und gehen jedoch angeleint mit.
Sobald man ein Kitz gefunden hat (auf keinen Fall mit bloßen Händen anfassen1) wird es an einen sicheren Platz umgesetzt (wie auf den Bildern gezeigt fasst man es nur mit einem dicken Grasbüschel an um keine Witterung zu hinterlassen). Oft werden die gefundenen Kitze mit einer Ohrmarke versehen so kann man später feststellen wie es sich entwickelt hat und so es überall rumgekommen ist.
Manchmal passiert es das ein Kitz ausbüchst und somit von der Wiese ist.
Nach der Suche steckt man am besten Holzpfosten / Latten in den Boden und hängt eine Fahne oder Müllsack ran so das es wie eine Vogelscheuche wirkt. Das verhindert das die Kitze sich nach der Suche wieder in die Wiese legen. Ebenso lann man in einer durchsuchten Wiese die Jagdhunde springen lassen, damit die ihren Duft verbreiten damit die Kitze sich nicht mehr drin verstecken. Wenn so ein Kitz von einem Mähwerk erfasst wird, dann bleibt meist nichts davon übrig.

 

Gerade zu dieser Jahreszeit ist es wichtig das die Spaziergänger in den Feldern und Wäldern ihr Hunde anleinen. Die meisten Wildtiere haben nun ihren Nachwuchs der gefährdet werden könnte2. (Wildschweine, Rehe, diverse Bodenbrüter)

 

Hier sehen Sie ein paar Aktuelle Bilder, wir hoffen es gehen noch mehr Bilder bei uns ein.

Mit Waidmannsheil
Die Jäger der Kreisgruppe Neu-Ulm

 

Autor: Paul B
Bilder: Christoph O. Jörg R. Andreas G.

 

1 Wir verweisen hier auf einen Bericht des BJV´s zum Thema: Finger weg von Jungtieren <Link>
2 Wir verweisen auf den BJV Flyer zum Thema: Mit meinem Hund in der Natur <Link>

 

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Rehkitzrettung im Regen - Michael Obst unterwegs mit dem Obenhausener Kindergarten

Eine kurze Regenpause nutzten die Kindergartenkinder aus dem Kindergarten Obenhausen um zusammen mit dem örtlichen Jäger Michael Obst eine Wiese abzugehen, in der abgelegte Rehkitze vermutet wurden. Momentan sind die Wiesen ein wahrer Kindergarten, wo neben Rehkitzen auch anderes Niederwild wie junge Hasen zu finden sind, erläutert  Michael Obst und  informierte die Kinder, dass die  Kitze geruchlos sind und sich lautlos im hohen Gras verbergen. Genau dieses in der Natur vernünftige und erfolgreiche Verhalten kostet jedes Jahr zur Grasmahd viele Kitze das Leben. Gerade jetzt im Mai und Juni ist es augenfällig - auf einigen frisch gemähten Wiesen stehen am hellichten Tag Rehgeißen und suchen vergeblich nach ihren totgemähten Kitzen.

Das Prinzip der Rettungsaktion ist einfach. Beim durchgehen hinterlässt jeder Mensch seinen Geruch im Gras, zusätzlich werden rund zwei Meter hohe Haselstangen mit grossen Plastiksäcken behängt und in der Wiese aufgestellt. «Die Bewegung und das Flattergeräusch der Säcke macht die Rehe misstrauisch», deshalb suchen sie am Abend ihre Jungen auf und führten sie in den Wald oder in ein anderes Wiesenstück.

Trotz nasser Hosen waren alle Kindergartenkinder glücklich bei diesem wichtigen Beitrag zur Kitzrettung mitgearbeitet zu haben.


Autor: Michael O.
Bilder: Michael O. / Kindergarten Obenhausen