Staatsregierung erhört die Wünsche der Bauern:

Der Biber soll ab Herbst dort bejagt werden dürfen, wo er viel Schaden anrichtet
Auf diese Nachricht warten die Bauern schon seit Jahren: Dem eigentlich streng geschützten Biber wird es künftig verstärkt an den Kragen gehen. Zum Halali bläst das Bayerische Umweltministerium, nachdem der frühere Landwirtschaftsminister Josef Miller aus Memmingen Umweltminister Marcel Huber ins Gebet genommen hatte. So soll es künftig überall dort möglich sein, den Biber zu bekämpfen, wo er besonders viel Schaden anrichtet.Biber aktuelles.jpg Geholfen hat bei der Einsicht offenbar auch, dass der Freistaat Bayern immer mehr an geschädigte Bauern zahlen musste. Nachdem der Schadenstopf zunächst mit 350 000 Euro gefüllt war, reichten zuletzt nicht einmal mehr 550 000 Euro aus.

Das Landratsamt Unterallgäu hat nun alle Gemeinden angeschrieben. Wie Jurist Christian Baumann weiter erläuterte, will die Kreisbehörde auf diese Weise herausfinden, wo Biber besonders viel Kummer bereiten. Bei Staudämmen und beim Hochwasserschutz war es schon bisher möglich, den Biber zu „entnehmen“, wie das Töten der Tiere sprachlich beschönigt wird. Aber es waren immer Einzelfallentscheidungen des Landratsamtes notwendig. Im Vorjahr ließen bei 19 solchen Genehmigungen übrigens 28 Biber im Landkreis Unterallgäu ihr Leben. Bayernweit wurden im Vorjahr 700 Biber getötet.
Was der Bund Naturschutz zum Thema zu sagen hat, lesen Sie in der heutigen Ausgabe der Mindelheimer Zeitung. (jsto)

 

Quelle: Illertisser Zeitung Dienstag, 10. Juli 2012