Liebe Jägerinnen und Jäger,
im nördlichen Landkreis Günzburg wurde bei 3 zur Untersuchung eingesandten Füchsen aus verschiedenen Hegegemeinschaften die Staupe nachgewiesen. Aufgrund der räumlichen Abstände der Funde und - in einem Fall - der Nähe zu unserer Landkreisgrenze, ist davon auszugehen, dass zumindest bereits der nördliche Landkreis Neu-Ulm von der Ausbreitung betroffen sein kann.
Bei der Staupe handelt es sich um eine durch ein Paramyxovirus (RNA-Virus) hervorgerufene, hoch ansteckende Infektionskrankheit bei Hunden und anderen terrestrischen Carnivoren wie Fuchs, Wolf, Schakal, Frettchen, Nerz, Wiesel und Waschbär. Infizieren können sich Tiere jeden Alters oral oder aerogen über Sekrete oder Exkrete infizierter Tiere. Die Inkubationszeit beträgt 3 - 7 Tage. Kennzeichen sind ein Anstieg der Körpertemperatur, sowie Appetitlosigkeit, Erbrechen, Durchfall, Augen- und Nasenausfluss und Dehydration, häufig gefolgt von Krämpfen, Bewusstseinsstörung, gesteigerter Aggressivität, Muskelkrämpfen und Nervenlähmungen. Für den Mensch ist das Virus ungefährlich.
Bitte achten Sie daher dringend auf den Impfstatus Ihrer Jagdhunde (Grundimmunisierung und Auffrischungsimpfungen)! Soweit möglich, ist es ratsam, Spaziergänger mit Hunden darauf aufmerksam zu machen, ihre Hunde im Wald nur an der Leine zu führen. Das Virus ist zwar außerhalb eines lebenden Organismus nur begrenzt überlebensfähig. Verendet aufgefundene Füchse sollten aber trotzdem über unsere Raubwildsammelstellen entsorgt werden um eine Ausbreitung im Sinne der Seuchenprophylaxe einzudämmen. Bitte statten Sie sich daher vorsorglich mit den ausschließlich von der Tierkörperbeseitigungsanstalt genehmigten, innenbeschichteten Papiersäcken der Kreisgruppe aus. Diese können bei Peter Riggenmann, Beurener Straße 31, 89284 Pfaffenhofen/Beuren, in angemessener Stückzahl kostenlos abgeholt werden.
Mit Waidmannsheil!
Bayerischer Jagdverband e. V.
Kreisgruppe Neu-Ulm e. V.
Christian Liebsch
1. Vorsitzender